Europa, Wirtschaft und Währung

Karas: „Mit vollem Einsatz für mehr Steuergerechtigkeit“

Geld mit Taschenrechner und Kugelschreiber

Brüssel. „825 Milliarden Euro an potenziellen Steuereinnahmen gehen jedes Jahr in Europa durch Steuerflucht, Steuerbetrug und Steuervermeidung verloren. Das höhlt die Staatsfinanzen in Europa aus und benachteiligt unsere Klein- und Mittelbetriebe. Während internationale Konzerne manchmal weniger als ein Prozent Unternehmenssteuern zahlen, müssen heimische Betriebe im Schnitt 26 Prozent abgeben. Das ist eine nicht hinnehmbare Ungerechtigkeit, gegen die wir weiterhin unermüdlich und mit aller Konsequenz vorgehen müssen“, sagt Othmar Karas, Erster Vizepräsident des Europaparlaments nach seiner Wiederwahl als Vizevorsitzender des Steuerausschusses des Europaparlaments heute, Mittwoch. 

Als wiedergewählter Vizevorsitzender des Steuerausschusses werde ich unermüdlich gegen Steuerbetrug, Steuerhinterziehung und Steuervermeidung vorgehen.

„Als wiedergewählter Vizevorsitzender des Steuerausschusses werde ich wie bisher mit vollem Einsatz gegen Steuerbetrug, Steuerhinterziehung, Steuervermeidung und Geldwäsche arbeiten. Damit wir dabei handlungsfähiger und effektiver sind, brauchen wir Mehrheitsentscheidungen der Mitgliedstaaten statt der bisher nötigen Einstimmigkeit“, sagt Karas.

„Einiges konnten wir in den letzten zweieinhalb Jahren bereits erreichen: Wir haben für mehr Steuertransparenz gesorgt mit der öffentlichen länderbezogenen Berichtspflicht. Konzerne und andere Großunternehmen mit einem Nettoumsatz ab 750 Millionen Euro müssen künftig öffentlich enthüllen, wie viel Umsatz, Gewinn und Mitarbeiter sie in Ländern ihrer Geschäftstätigkeit haben und wie viel Steuern sie dort zahlen. So wird die Verschiebung von Gewinnen bloß zur Steuervermeidung offensichtlich. Wir haben konkrete Handlungsempfehlungen nach den Enthüllungen der „Paradise Papers“, der FinCEN-Affäre, dem Wirecard-Skandal und den „CumEX-Files“ ausgearbeitet und Fortschritte bei den Mehrwertsteuerregeln gemacht“, schließt Karas.